Immer diese Brummis ? Straßenverkehrssicherheit und Arbeitszeit von Berufskraftfahren
Erstellt am: 29.10.2002
![]() |
![]() |
![]() |
Autoren: | C. Garo | |
Erscheinungsjahr / -datum: | 2001 | |
Veröffentlicht in: | Schriftenreihe des Institut für Landes- und Stadtentwicklung | |
Ausgabe / Auflage: | 2001,Heft 176 | |
Herausgeber: | Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen | |
Verlag / Ort: | Institut für Landes- und Stadtentwicklung des Landes NRW, Dortmund | |
Zitiert als: | [Garo01] | |
Art der Veröffentlichung: | Beitrag in einer Zeitung / Zeitschrift / Journal / Schriftenreihe | |
Sprache: | deutsch | |
ISBN oder ISSN: | 3-8176-6176-2 | |
![]() |
![]() |
![]() |
Review
Erstellt am: 29.10.2002 | Stand des Wissens: 29.10.2002
Ziel / Zweck
Die Autorin stellt die Ergebnisse einer Studie, die sich mit der Arbeitszeit und deren Korrela-tion mit der Unfallgefährdung bei Lkw-Fahrerinnen und ?fahrer beschäftigt, vor. Sie verfolgt dabei das Ziel, Verbesserungsvorschläge für die Arbeitszeitgesetzgebung und die wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen des Straßenverkehrs zu geben.
Methodik und Durchführung
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die Autorin kommt hinsichtlich der Arbeitszeit zu folgenden Ergebnissen:
Tab: Arbeitszeiten von Berufskraftfahrern nach Transportbereichen
63% der Befragten arbeiten regelmäßig nachts. 53% der Beschäftigten im GGV führten an, mindestens einmal am Steuer eingeschlafen zu sein (38% im GWV, 17% im PNV, PFV keine Angaben). Als Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung der Müdigkeitserscheinungen werden Rauchen (80%), Öffnen des Fenster (72%) und Radio hören (55%) angeben. Erst an vierter Stelle wurde das Anhalten bzw. Pause machen genannt.
In bezug auf Unfälle im Güterverkehr gaben 36% der Befragten an, in den letzten drei Jahren in einen Verkehrsunfall involviert worden zu sein. In 7% der Fälle spielte nach Meinung des Fahrers Übermüdung eine Rolle. Die Auswertung zum Thema Beinah-Unfälle hatte zum Ergebnis, dass etwa 50% der Befragten dank Geistesgegenwart anderer Verkehrsteilnehmer oder wegen einer drastischen Veränderung im Fahrzeugverhalten (Nagelbandrattern) einen Unfall in letzter Sekunde verhindern konnten.
Die Autorin interprtiert ihre Ergebnisse im Zusammenhang mit den geltenden EU-Richtlinien:
In Anlehnung an die Richtlinie 93/104/EG sollte die durchschnittliche wöchentliche Arbeits-zeit für abhängig beschäftigte Fahrerinnen und Fahrer 48 Stunden nicht überschreiten. In Ausnahmefällen sind 60 Stunden zulässig, wobei die Überstunden innerhalb von vier Mona-ten abzubauen sind (European Transport Safety Council, 2000). Auch wenn diese Regelung eine maßgebliche Verbesserung der Beschäftigungsverhältnisse und letztlich der Verkehrssicherheit darstellt, so gilt es doch zu bedenken, dass sie selbständige Kraftfahrer - womöglich nur vorläufig - für mindestens fünf Jahre ausschließt. Es bleibt abzuwarten, inwieweit dieser Richtlinienentwurf nicht zunächst eine Scheinselbständigkeit im Straßenver-kehrsgewerbe fördert. In diesem Zusammenhang sollten die Folgen dieser Einschränkung von der EU-Kommission untersucht werden, um zu klären, ob die Regelung auch für Selb-ständige gelten sollte oder nicht.
Die Autorin stellt die Ergebnisse einer Studie, die sich mit der Arbeitszeit und deren Korrela-tion mit der Unfallgefährdung bei Lkw-Fahrerinnen und ?fahrer beschäftigt, vor. Sie verfolgt dabei das Ziel, Verbesserungsvorschläge für die Arbeitszeitgesetzgebung und die wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen des Straßenverkehrs zu geben.
Methodik und Durchführung
- Datenanalyse
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die Autorin kommt hinsichtlich der Arbeitszeit zu folgenden Ergebnissen:
Tab: Arbeitszeiten von Berufskraftfahrern nach Transportbereichen
63% der Befragten arbeiten regelmäßig nachts. 53% der Beschäftigten im GGV führten an, mindestens einmal am Steuer eingeschlafen zu sein (38% im GWV, 17% im PNV, PFV keine Angaben). Als Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung der Müdigkeitserscheinungen werden Rauchen (80%), Öffnen des Fenster (72%) und Radio hören (55%) angeben. Erst an vierter Stelle wurde das Anhalten bzw. Pause machen genannt.
In bezug auf Unfälle im Güterverkehr gaben 36% der Befragten an, in den letzten drei Jahren in einen Verkehrsunfall involviert worden zu sein. In 7% der Fälle spielte nach Meinung des Fahrers Übermüdung eine Rolle. Die Auswertung zum Thema Beinah-Unfälle hatte zum Ergebnis, dass etwa 50% der Befragten dank Geistesgegenwart anderer Verkehrsteilnehmer oder wegen einer drastischen Veränderung im Fahrzeugverhalten (Nagelbandrattern) einen Unfall in letzter Sekunde verhindern konnten.
Die Autorin interprtiert ihre Ergebnisse im Zusammenhang mit den geltenden EU-Richtlinien:
In Anlehnung an die Richtlinie 93/104/EG sollte die durchschnittliche wöchentliche Arbeits-zeit für abhängig beschäftigte Fahrerinnen und Fahrer 48 Stunden nicht überschreiten. In Ausnahmefällen sind 60 Stunden zulässig, wobei die Überstunden innerhalb von vier Mona-ten abzubauen sind (European Transport Safety Council, 2000). Auch wenn diese Regelung eine maßgebliche Verbesserung der Beschäftigungsverhältnisse und letztlich der Verkehrssicherheit darstellt, so gilt es doch zu bedenken, dass sie selbständige Kraftfahrer - womöglich nur vorläufig - für mindestens fünf Jahre ausschließt. Es bleibt abzuwarten, inwieweit dieser Richtlinienentwurf nicht zunächst eine Scheinselbständigkeit im Straßenver-kehrsgewerbe fördert. In diesem Zusammenhang sollten die Folgen dieser Einschränkung von der EU-Kommission untersucht werden, um zu klären, ob die Regelung auch für Selb-ständige gelten sollte oder nicht.