AIRail - eine integrierte Verkehrsdienstleistung der Lufthansa und der DB AG
Erstellt am: 08.11.2005 | Stand des Wissens: 15.07.2019
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Das AIRail-Projekt ist ein Flughafenzubringer-Dienst für den Frankfurter Flughafen, welcher innerdeutsche Zubringerflüge der Lufthansa auf die Schiene verlagern soll. Das Angebot geht aus einer Allianz von Deutscher Bahn, Lufthansa sowie FRAPORT (Betreiber des Frankfurter Flughafens) hervor. Ziel ist neben der Einsparung von Kurzstreckenflügen eine gut abgestimmte Verbindung zum Flug ohne längere Umsteigezeiten am Flughafen. Aktuell kann das Angebot von den Bahnhöfen Stuttgart, Köln und Düsseldorf genutzt werden.
Reiseablauf
Wird die AIRail-Zugreise als Zubringer genutzt, so fungiert das Flugticket als Ticket für den Zug. Dies ist möglich, da die Züge neben den Zugnummern auch Flugnummern besitzen. Für alle Passagiere ist ein Platz reserviert. Fluggäste der First und Business Class reisen in der ersten Klasse, Economy-Class Passagiere in der zweiten Klasse. In der ersten Klasse erfolgt ein äquivalenter Am-Platz-Service wie auf vergleichbaren Kurzstreckenflügen. Am Fernbahnhof Frankfurt Flughafen angekommen, können die Reisenden noch im AIRail-Terminal das Gepäck an Schaltern aufgeben, sodass sie im Flughafen gleich zu den Sicherheitskontrollen durchgehen können.
Der AIRail-Service wird auch in umgekehrter Richtung angeboten. Das Gepäck muss dann allerdings bereits vor Verlassen des Flughafens in der normalen Gepäckausgabe abgeholt werden.
Entwicklung des AIRail-Angebots
Prinzipiell handelt es sich bei AIRail um ein Code-Share-Abkommen zwischen der DB AG und Lufthansa. Die Züge sind durch die doppelte Vergabe der Nummern über die internationalen Computerreservierungssysteme buchbar. In der ersten Phase von AIRail mit dem ausschließlichen Betrieb auf der Pilotstrecke Stuttgart-Frankfurt ab dem 1. März 2001 hatte die Lufthansa einen kompletten 1. Klasse-Wagen mit 46 Sitzplätzen auf der entsprechenden Teilstrecke der im 2-Stunden-Takt verkehrenden ICE-Linie Hamburg-Stuttgart/Basel gechartert. Unabhängig von der Tarifstufe des Anschlussfluges wurden alle Fluggäste in der ersten Klasse befördert.
Insbesondere um die gleiche Mindestumsteigezeit wie bei Flug-Flug-Verbindungen zu garantieren, waren erhebliche Investitionen notwendig, die sich vor allem auf die Installation von Anlagen für den Gepäcktransport am Flughafen und in den Schienenfahrzeugen beziehen. Unter anderem wurde am Frankfurter Flughafen die Gepäckförderanlage bis zu dem eigens von Lufthansa im Flughafenfernbahnhof errichteten Abfertigungsterminal (heutiges AIRail-Terminal) verlängert. Bei Zug-Flug-Verbindungen beträgt die Mindestumsteigezeit analog zum Flug-Flug-Umstieg 45 Minuten (zur hohen Bedeutung der "Minimum connecting time - MCT" [Meye02c, S. 35]).
Reiseablauf
Wird die AIRail-Zugreise als Zubringer genutzt, so fungiert das Flugticket als Ticket für den Zug. Dies ist möglich, da die Züge neben den Zugnummern auch Flugnummern besitzen. Für alle Passagiere ist ein Platz reserviert. Fluggäste der First und Business Class reisen in der ersten Klasse, Economy-Class Passagiere in der zweiten Klasse. In der ersten Klasse erfolgt ein äquivalenter Am-Platz-Service wie auf vergleichbaren Kurzstreckenflügen. Am Fernbahnhof Frankfurt Flughafen angekommen, können die Reisenden noch im AIRail-Terminal das Gepäck an Schaltern aufgeben, sodass sie im Flughafen gleich zu den Sicherheitskontrollen durchgehen können.
Der AIRail-Service wird auch in umgekehrter Richtung angeboten. Das Gepäck muss dann allerdings bereits vor Verlassen des Flughafens in der normalen Gepäckausgabe abgeholt werden.
Entwicklung des AIRail-Angebots
Prinzipiell handelt es sich bei AIRail um ein Code-Share-Abkommen zwischen der DB AG und Lufthansa. Die Züge sind durch die doppelte Vergabe der Nummern über die internationalen Computerreservierungssysteme buchbar. In der ersten Phase von AIRail mit dem ausschließlichen Betrieb auf der Pilotstrecke Stuttgart-Frankfurt ab dem 1. März 2001 hatte die Lufthansa einen kompletten 1. Klasse-Wagen mit 46 Sitzplätzen auf der entsprechenden Teilstrecke der im 2-Stunden-Takt verkehrenden ICE-Linie Hamburg-Stuttgart/Basel gechartert. Unabhängig von der Tarifstufe des Anschlussfluges wurden alle Fluggäste in der ersten Klasse befördert.
Insbesondere um die gleiche Mindestumsteigezeit wie bei Flug-Flug-Verbindungen zu garantieren, waren erhebliche Investitionen notwendig, die sich vor allem auf die Installation von Anlagen für den Gepäcktransport am Flughafen und in den Schienenfahrzeugen beziehen. Unter anderem wurde am Frankfurter Flughafen die Gepäckförderanlage bis zu dem eigens von Lufthansa im Flughafenfernbahnhof errichteten Abfertigungsterminal (heutiges AIRail-Terminal) verlängert. Bei Zug-Flug-Verbindungen beträgt die Mindestumsteigezeit analog zum Flug-Flug-Umstieg 45 Minuten (zur hohen Bedeutung der "Minimum connecting time - MCT" [Meye02c, S. 35]).
Die Deutsche Bahn rüstete 21 Züge der ICE-1-Flotte für den Transport von Gepäckcontainern nach - auf Kosten der Sitzplatzkapazität (minus 16 Sitzplätze). Es war möglich, bereits am Stuttgarter Hauptbahnhof die Bordkarten für alle Anschlussflüge ab dem Frankfurter Flughafen erhalten. Seit Anfang Mai 2003 wurde Lufthansa-Kunden dieser Service auch auf der Relation Köln-Frankfurt angeboten. In der ersten Phase konnten Koffer in Stuttgart bis 20 Minuten vor Abfahrt des Zuges aufgegeben werden. Sie wurden noch vor Ort vom Zoll kontrolliert.
Für die Strecke Köln-Frankfurt wurde der Gepäcktransport von Beginn an anders konzipiert. Anstelle des Einsatzes von Gepäckcontainern wurde das Fluggastgepäck jeweils in der zur Mitte zeigenden Lounge (Bereich direkt hinter dem Triebfahrzeug-Führerstand) eines der beiden ICE-3-Halbzüge befördert. Hierzu wurden die Glasscheiben der Lounges komplett verdeckt und die Sitze mit Schonbezügen geschützt. Nach Erreichen des AIRail-Zielbahnhofs wurde dann die Lounge wieder für die Fahrgäste hergerichtet. Mit der Umstellung des Angebots entfällt seit Ende 2007 die aus der Gepäckaufgabe entstehende bahnseitige Komplexitätssteigerung. Seitdem bleibt das Gepäck bis zur Ankunft im AIRail-Terminal in der Hand des Reisenden.
Das Projekt AIRail wurde im Rahmen der "Intermodal 2001" in Hamburg mit dem "European Intermodal Award" ausgezeichnet.
Einstellung Parallelflüge
Ende Oktober 2007 hat die Deutsche Lufthansa die letzten vier verbliebenen Flugpaare zwischen Köln und Frankfurt eingestellt. Aufgrund des umfangreichen ICE-Angebots auf dieser Strecke wurden sie nur noch wenig nachgefragt. Gleichzeitig hat die Lufthansa ihr Platzkontingent auf den ICE-Zügen auf dieser Relation aufgestockt. [AIRail, DLH13]
Das Projekt AIRail wurde im Rahmen der "Intermodal 2001" in Hamburg mit dem "European Intermodal Award" ausgezeichnet.
Einstellung Parallelflüge
Ende Oktober 2007 hat die Deutsche Lufthansa die letzten vier verbliebenen Flugpaare zwischen Köln und Frankfurt eingestellt. Aufgrund des umfangreichen ICE-Angebots auf dieser Strecke wurden sie nur noch wenig nachgefragt. Gleichzeitig hat die Lufthansa ihr Platzkontingent auf den ICE-Zügen auf dieser Relation aufgestockt. [AIRail, DLH13]