Statistiken und Studien im Luftverkehr
Erstellt am: 20.09.2005 | Stand des Wissens: 03.12.2018
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Im Luftverkehr besteht aufgrund der Langfristigkeit der geplanten Investitionsvorhaben ein großer Informationsbedarf in Form von Statistiken, Prognosen und Studien. Insbesondere Flughafenanlagen und Luftfahrzeuge zeichnen sich durch eine hohe Lebensdauer beziehungsweise Langlebigkeit und durch hohe Kapitalbindung aus, sodass Investitionsplanungen sich oftmals an prognostizierten Passagieraufkommen orientieren. So ist die Infrastrukturplanung in der Zivilluftfahrt eines der Bereiche, in dem Statistiken eine besonders wichtige Rolle spielen. Die Planung der Luftfahrt-Infrastruktur umfasst unter anderem den Aus- und Neubau von Flughäfen und die Vernetzung der Verkehrsträger.
Nachfolgend werden die bedeutendsten Luftverkehrsstatistiken aufgezeigt [vgl. Arnd02]:
- AEA Jahrbuch (Association of European Airlines - AEA),
- Passenger and Cargo Traffic History; Monthly Passenger Traffic Statistics (Airlines for America - A4A),
- Worldwide Airport Traffic Report (Airports Council International - ACI),
- AVSTATS - International Scheduled Air Transport (Australian Department of Transport),
- International Transport by Air (Eurostat),
- North Atlantic Report; World Air Transport Statistics; European Air Transport Forecast; Passenger Forecast (Internationale Luftverkehrs-Vereinigung - IATA),
- Civil Aviation Statistics of the World; The World of Civil Aviation; Outlook for Air Transport to the Year 2025; Global Air Transport Outlook to 2030 and trends to 2040 (Internationale Zivilluftfahrtorganisation - ICAO),
- Official Airlines Guide (Reed Travel Group),
- North American Transportation Statistics on Canadian, Mexican, and United States Transportation; Origin and Destination Survey; Amercian Travel Survey (U.S. Department of Transportation, Bureau of Transportation Statistics).
Für die statistische Erfassung der Beförderung von Fluggästen, Fracht und Post im Luftverkehr erhebt die Europäische Union (EU) in einem integrierten Informationssystem "[...] vergleichbare, kohärente, aufeinander abgestimmte und regelmäßige statistische Daten über Umfang und Entwicklung der Beförderung von Fluggästen, Fracht und Post im Luftverkehr [...]" [VOEG437/2003]. In Deutschland basiert die Luftfahrtstatistik auf dem Verkehrsstatistikgesetz (VerkStatG) vom 20.02.04 (BGBI. I S. 318) in Verbindung mit dem Bundesstatistikgesetz (BStatG) vom 22.01.87 (BGBI. S. 462, 565). Die Statistiken [StBu13f] beinhalten Daten zum Personen-, Post-, Frachtverkehr und Verkehrsleistungen von den 27 Flugplätzen in Deutschland, die mehr als 150 000 Passagiere pro Jahr abfertigen [StBu13f].
Aus Wettbewerbsgründen werden im Allgemeinen keine streckenbezogenen Daten der Fluggesellschaften veröffentlicht. In Deutschland besagt das Verkehrsstatistikgesetz, dass keine Daten über Passagier- und Frachtaufkommen differenziert nach Luftverkehrsgesellschaften veröffentlicht werden dürfen. Die Erhebung streckenbezogener Aufkommensdaten seitens des Statistischen Bundesamtes erfolgt nach dem Gesamtaufkommen einer Verkehrsrelation (Start- und Zielflughafen) und in einem monatlichen beziehungsweise jährlichen Turnus [VerkStatG]. Die Veröffentlichung von streckenbezogenen Daten von Fluggesellschaften ist in den Vereinigten Staaten von Nordamerika möglich. Die Luftfahrtbehörde veröffentlicht die so genannten DOT-Daten (DOT = U.S. Department of Transportation), welche über das Internet abgerufen werden können [DOT14].
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In Abbildung 1 wird die prognostizierte Entwicklung der durch den Luftverkehr verursachten Kohlenstoffdioxid-Emissionen dargestellt. Die Basislinie (grün), welche dem durchschnittlichen Ausstoß von Kohlenstoffdioxid der Jahre 2004 bis 2006 in Höhe von 221,4 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid entspricht, dient als Vergleichsbasis für die zukünftige Regulierung. Das "Cap" (grau) spiegelt die Reduktionszielvorgabe der Europäischen Union wider, welche für das Jahr 2012 drei Prozent betrug. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Emissionen des Jahres 2012 nur bei 97 Prozent im Vergleich zum Basiszeitraum liegen dürfen (214,8 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid). Seit 2013 beträgt die Reduktionsvorgabe, welche für den Zeitraum bis 2020 festgelegt wurde, fünf Prozent, was einem "Cap" von 95 Prozent im Vergleich zur Basis entspricht (210,4 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid) [DEHSt17].