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Kosteneffektivität und effiziente Flugdurchführung

Erstellt am: 11.02.2005 | Stand des Wissens: 03.12.2018
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike

Wie bei allen Verkehrsträgern ist auch im Luftverkehr die Optimierung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses eine entscheidende Zielgröße. Im Luftverkehrsmanagement ist die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der eingesetzten Ressourcen und deren Kosteneffektivität ein wesentlicher Bestandteil.
Mit bis zu 68 Prozent wird ein Großteil der Unterhaltskosten (support costs) für Systeme zur Kommunikation, Navigation und Überwachung (Communication/Navigation/Surveillance - CNS) und des Flugverkehrsmanagements (Air Traffic Management - ATM) aufgewendet. Diese Fixkosten werden der mittelfristigen Planung zugeordnet und können nicht proportional zum tatsächlichen Verkehrsaufkommen geändert werden. Eine möglichst genaue Prognose des zu erwartenden Verkehrsaufkommen ist deshalb für eine effiziente und wirtschaftliche Planung von Kosten sowie Ressourcen und letztendlich für einen effizienten Flugbetrieb unerlässlich [PRR17].
Die europäische Flugsicherungsinstitution EUROCONTROL veröffentlicht durch die Performance Review Commission (PRC) jährlich den Performance Review Report (PRR). Der Report gibt eine Einschätzung zur Leistungsfähigkeit der europäischen Flugsicherungsdienste (Air Navigation Services - ANS) in den Bereichen Sicherheit, Kapazität, Umwelt und Kosteneffizienz. Bezüglich der Kosteneffizienz von Flugsicherungsdiensten am Flughafen (Terminal Air Navigation Services - TANS) werden darin Prognosen herausgegeben die im Rahmen der Umsetzung des Single European Sky (SES)-Konzeptes zu erwarten sind. Die Prognosen für 2017-2019 gehen dabei von leicht sinkenden Kosten (1,3 Prozent pro Jahr) im Vergleich zu den tatsächlichen Daten im Jahr 2016 aus [PRR17].

Im Jahr 2004 wurde das erste Gesetzespaket zum Single European Sky (SES)-Konzept zur Erhöhung der Sicherheit und der Effizienz des Luftverkehrs in Europa, zur Umstrukturierung des europäischen Luftraums und zur Harmonisierung der Flugsicherungsdienste verabschiedet. Zudem wurde das Projekt SESAR als technologische und industrielle Komponente für einen einheitlichen europäischen Luftraum gestartet. Jedoch konnten durch dieses erste SES-Paket nicht die erhofften Erfolge im wichtigen Bereich der
Wirtschaftlichkeit und Kosteneffektivität des europäischen Netzwerkes zum Flugverkehrsmanagement (ATM) erzielt werden. Aus diesen Überlegungen heraus wurde im Jahr 2008 ein zweites Gesetzespaket (SES 2) [Skyb14] und im Jahr 2013 dessen Erweiterung (SES 2+) gestartet [SES2+].



Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Merkmale des Luftverkehrs (Stand des Wissens: 27.02.2019)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?249783
Literatur
[DFS14] DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (Hrsg.) Single European Sky (SES), 2014
[EU12a] Europäische Kommission (Hrsg.) Single European Sky, 2012/10/23
[PRR11] Performance Review Commission Performance Review Report 2011, Performance Review Unit EUROCONTROL 96 Rue de la Fusée B-1130 Brussels, Belgium, 2012/05/10
[PRR13a] Performance Review Commission Performance Review Report 2013, Performance Review Unit EUROCONTROL 96 Rue de la Fusée B-1130 Brussels, Belgium, 2013
[PRR17] Performance Review Commission Performance Review Report 2017, Performance Review Unit EUROCONTROL 96 Rue de la Fusée B-1130 Brussels, Belgium, 2018/07/05
[SES2+] Europäische Kommission (Hrsg.) Single European Sky 2+, veröffentlicht in European Commission-Transport-Transport modes-Air, 2013/06/12
[Skyb14] EUROCONTROL - European Organisation for the Safety of Air Navigation (Hrsg.) SKYbrary: Single European Sky (SES) II, 2014/10/22
Weiterführende Literatur
[ACI04b] k.A. Study on the use of airport capacity, 2004/05
Glossar
SES
Single European Sky ist die Bezeichnung für ein Programm zur Harmonisierung der europäischen Flugsicherungen.
Verkehrsaufkommen Das Verkehrsaufkommen beschreibt die Anzahl der zurückgelegten Wege, beförderten Personen oder Güter pro Zeiteinheit. Im Unterschied dazu bezieht sich das spezifische Verkehrsaufkommen auf zurückgelegte Wege und beschreibt die mittlere Anzahl der Ortsveränderungen pro Person und Zeiteinheit.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?131044

Gedruckt am Freitag, 29. März 2024 00:37:01