Flugzeugentführung
Erstellt am: 03.02.2005 | Stand des Wissens: 10.08.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
In der US-amerikanischen Gesetzgebung wird das sogenannte Hijacking und Commandeering unter dem Begriff der Luftpiraterie zusammengefasst. Es handelt sich dabei um die Übernahme der Kontrolle über ein Flugzeug durch Gewalt oder die Androhung von Gewalt beziehungsweise auch andere Formen der Einschüchterung oder Unterwerfung. Die Bedrohung basiert auf dem Besitz oder die Angabe über den angeblichen Besitz einer Waffe an Bord des Flugzeuges, beziehungsweise der Bedrohung und/oder Verletzung von Passagieren oder Besatzungsmitgliedern. In der folgenden Abbildung 1 ist die Anzahl der Flugzeugentführungen in den jeweiligen Regionen im Zeitraum von 1996 bis 2000 dargestellt [FSFO21].
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Motivation
Zu der Motivation der Flugzeugentführung zählen persönliche Faktoren wie die Flucht aus sozialen, politischen und ökonomischen Bedingungen im Heimatland. Die absolute Mehrheit der Flugzeugentführungen im Zeitraum 1995 bis 1999 ist auf diese persönlichen Gründe zurückzuführen. Nur zwei von mehr als 50 Flugzeugentführungen in diesem Zeitraum waren auf terroristische Gruppen mit politischer Motivation zurückzuführen.
Die Entführung einer Avianca Maschine auf einem kolumbianischen Inlandsflug mit ihren Passagieren diente der Erpressung von Lösegeldern. Die Entführung eines Airbus A300 der Air India sollte der Freipressung inhaftierter Kaschmir-Separatisten dienen. Ein Teil der Insassen, die eine Maschine der Ariana Afghan nach London umgeleitet hatten, beantragten Asyl. [FAA01e]