Stellung der Binnenschifffahrt im intermodalen Wettbewerb
Erstellt am: 26.11.2004 | Stand des Wissens: 18.10.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland insgesamt etwa 4 Milliarden Tonnen Güter über verscheidene Verkehrsträger wie Lkw, Eisenbahnen, Schiffe, Flugzeuge und in Rohrleitungen transportiert. Dabei entfiel der Großteil des Transportvolumens auf den Straßengüterverkehr, mit einer Beförderungsmenge von 3,64 Milliarden Tonnen,gefolgt von den Eisenbahnen mit 389,1 Millionen Tonnen und der Binnenschifffahrt mit 182,4 Millionen Tonnen. [BMDV23u]
Im mittelfristigen Vergleich zeigt sich bei der Betrachtung der Beförderungsleistungen eine eindeutige Entwicklung des Anteils der einzelnen Verkehrsträger am Gesamtverkehr (Modal Split) zugunsten der Straße und der Schiene. Die Beförderungsleistung aller Verkehrsträger ist vom Jahr 2005 bis 2022 um 20,55 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung ist vor allem auf die steigende Leistung des Straßen- sowie Schienengüterverkehrs zurückzuführen. Der Straßenverkehr erhöhte im selben Zeitraum seinen Anteil an der gesamten Beförderungsleistung von 69,6 Prozent im Jahr 2005 auf 72,1 Prozent im Jahr 2022, die Schiene von 16,5 Prozent auf fast 19 Prozent. Dagegen ging der Modal-Split-Anteil der Binnenschifffahrt von 11,6 Prozent auf 6,3 Prozent zurück (siehe Abbildung 1). [BMDV23u]
Im mittelfristigen Vergleich zeigt sich bei der Betrachtung der Beförderungsleistungen eine eindeutige Entwicklung des Anteils der einzelnen Verkehrsträger am Gesamtverkehr (Modal Split) zugunsten der Straße und der Schiene. Die Beförderungsleistung aller Verkehrsträger ist vom Jahr 2005 bis 2022 um 20,55 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung ist vor allem auf die steigende Leistung des Straßen- sowie Schienengüterverkehrs zurückzuführen. Der Straßenverkehr erhöhte im selben Zeitraum seinen Anteil an der gesamten Beförderungsleistung von 69,6 Prozent im Jahr 2005 auf 72,1 Prozent im Jahr 2022, die Schiene von 16,5 Prozent auf fast 19 Prozent. Dagegen ging der Modal-Split-Anteil der Binnenschifffahrt von 11,6 Prozent auf 6,3 Prozent zurück (siehe Abbildung 1). [BMDV23u]
![Abb. 1: Güterverkehrsleistung der Verkehrsträger von 2005 bis 2022, eigene Darstellung nach [Eintrag-Id:582591] Abbildung4.jpg](/servlet/is/123609/Abbildung4.jpg)
Der Anteilsverlust der Binnenschifffahrt ist in erheblichem Maße dem Rückgang des Anteils binnenschiffsaffiner Massengüter am Gesamtladungsaufkommen zuzuschreiben, bezeichnet als Güterstruktureffekt [BMVBS11n]. Die Binnenschifffahrt hat dort hohe Marktanteile, wo die Voraussetzungen mit den Systemvorzügen der Binnenschifffahrt harmonieren:
- Kostengünstiger Transport von Massengütern,
- Vorteile bei großen Partiegrößen,
- Konkurrenzfähigkeit bei aufkommensstarken Relationen.
Die Binnenschifffahrt ist daher Marktführer (leistungsfähige Wasserstraßen vorausgesetzt) bei Kohlen, Erzen, Düngemitteln sowie Erdöl und Mineralölerzeugnissen. [BMVBS11n] Insgesamt beförderten im Jahr 2022 57,7 Prozent der Binnenschifftransporte in Deutschland die Gütergruppen Erze, Steine und Erden (Bergbau), Kohle, Rohöl und Erdgas sowie Kokerei- und Mineralölerzeugnisse [BMDV23u]. Die Vorteile kommen vor allem bei Seehafen-Hinterland-Verkehrsbeziehungen der Rheinmündungshäfen zum Tragen. Die äußere Vereinheitlichung von Stückgütern im Containerverkehr ermöglicht dem Binnenschiff auch hier erfolgreich im Hafenvor- und -nachlauf Ladung zu akquirieren. Die Binnenschifffahrt verzeichnete im Jahr 2022 an den Containerlandterminals entlang der Rheinachse erhebliche Umschlagmengen: So wurden in Ludwigshafen 5,6 Millionen Tonnen, in Mannheim 7,6 Millionen Tonnen und in Duisburg 41,9 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. [ZKR23]