Strategische, verkehrsregelnde und bauliche Maßnahmen im Rahmen des Mobilitätsmanagements an Schulen
Erstellt am: 08.10.2004 | Stand des Wissens: 06.06.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Das Mobilitätsmanagement an Schulen ist Teil einer integrierten Verkehrsplanung und -politik. Verkehrsregelnde und bauliche Maßnahmen gelten in der Verkehrsplanung als harte Maßnahmen, die die objektiven Rahmenbedingungen, also Infrastruktur und den Verkehr, verändern [SCRA20]. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich mit Hilfe von verkehrsregelnden und baulichen Maßnahmen die Straße selbst sicherer machen lässt, da die Beschaffenheit der Straße einen direkten Bezug zum Unfallgeschehen hat. Deshalb kann ein nach den Kriterien der Verkehrssicherheit angelegtes oder angepasstes Straßennetz das Unfallrisiko erheblich vermindern [GDV10a].
Wesentliche Zielsetzungen strategischer, baulicher und verkehrsregelnder MM-Maßnahmen an Schulen sind [GDV10a]:
Wesentliche Zielsetzungen strategischer, baulicher und verkehrsregelnder MM-Maßnahmen an Schulen sind [GDV10a]:
- Verringerung der Geschwindigkeiten,
- Verminderung des Verkehrsaufkommens, insbesondere des Motorisierten Individualverkehrs (MIV),
- Verbesserung der Sicht (z. B. durch Neuordnung des Parkens),
- Sicherung von Überquerungsstellen und
- Vergrößerung der Flächen für Fußgänger und Radfahrer.
Im Rahmen des Mobilitätsmanagements werden diese durch die subjektive Dimension ergänzt, die den Menschen als Ansatzpunkt von Maßnahmen und Strategien erkennen [SCRA20, S. 18]. Die besonderen Bedarfe und das Verkehrsverhalten der Schülerinnen und Schüler als Zielgruppe von MM-Maßnahmen an Schulen sind demnach bei der Planung verkehrsregelnder und baulicher Maßnahmen mitzudenken. Durch den Einbezug entwicklungspsychologischer Erkenntnisse und die frühzeitige Initiation von Beteiligungsformaten können diese zielgruppenspezifischen Bedarfe und Bedürfnisse ermittelt werden. So können die motorische, kognitive und soziale Entwicklung, die Wahrnehmung sowie das Verhalten von Kindern in die Planung von Infrastrukturen und baulichen Anlagen integriert werden. Zudem können tatsächliche Erreichbarkeiten, fehlendes Wissen über Infrastrukturen und Angebote oder potenzielle Ängste oder Barrieren bei der Nutzung, z.B. von Unterführungen, auch bei den Eltern aufgedeckt werden. Durch ergänzende Aufklärungs- sowie Informationsveranstaltungen oder Aktionstage und Kampagnen kann außerdem die Akzeptanz für eine autonome Schulwegbewältigung der Kinder bei den Eltern erhöhen und Bring- und Holverkehre verringert werden [FUSC21, S. 7][SCRA20].
Strategische, verkehrsregelnde und bauliche Ansätze im Rahmen des MM an Schulen betreffen die [LIMB21] [GeHo20]
Strategische, verkehrsregelnde und bauliche Ansätze im Rahmen des MM an Schulen betreffen die [LIMB21] [GeHo20]
- Strategische Maßnahmen: Mobilitäts- und Schulwegplan, Optimierung der Schulanfangszeiten, Beteiligung und Kommunikation z.B. Informationsveranstaltungen, Aufklärung, Kampagnen und Aktionstage, Einrichtung von Schulstraßen
- Infrastrukturmaßnahmen: Bestandserhaltung, -erweiterung und -qualifizierung, Rückbaumaßnahmen
- Recht- und Ordnungspolitik: Geschwindigkeitsbegrenzungen, Halte- und Parkverbote, Verkehrsüberwachung, Überprüfung der Fahrtüchtigkeit von Fahrrädern.